31 Mai 2012

Erfahrungs-Plauderei



Das Barfußlaufen und -joggen betreibe ich ja nun schon seit ewigen Jahren. Aber in dieser Saison sind ein paar selbstgesetzte Beschränkungen gefallen. Keine bewusste Entscheidung, ich habe nicht drüber nachgedacht, habe einfach nur abgrundtief keine Lust mehr, Schuhe anzuziehen, wo keine zwingende Erfordernis ist.

Die mir verbliebenen Schuh-Zonen sind:
  • Fußgängerzonen, versaut durch Massen von Glassplittern und Kaugummiresten. 
  • Supermarkt-Böden, erfahrungsgemäß so dreckig, klebrig und versifft, dass ich da lieber Flipflops überstreife - und mich anschließend frage, warum ich es schaffe, inmitten solchen Siffs Lebensmittel einzukaufen ...
  • Öffentliche Toiletten, der Klospruch "Geh' näher ran, er ist kürzer, als Du denkst!" ist für Männer-Toiletten von ungeahnter Aktualität.
  • Temperaturen unter 10/11 °C, je nach Tagesform.
  • Vielleicht noch hier und da dienstliche Außen-Erstkontakte ...

Ich genieße das Unaufgeregte meiner Schuhlosigkeit. Da ich kein großes Bohei drum mache, tun's meine Mitmenschen auch nicht, nicht mal die Schülerinnen und Schüler.

Habe ich Zweifel? Gelegentlich ja, sonst wäre ich ja ein Idiot. Ich frage mich manchmal, ob das jetzt die Midlife-Crisis, die Wechseljahre oder sonstwas sei. Antwort: Ich weiß nicht, wie Wechseljahre und Midlife- Crisis sich anfühlen, denn bevor man sie hat, kann man auf keine entsprechenden Vergleichswerte zurückgreifen.

Es stecken ein  bisschen "Memento mori" und ein bisschen "Carpe diem" dahinter, dass mir unvernünftige Sozialnormen in letzter Zeit immer mehr auf den Keks gehen. Das Leben scheint mir einfach zu kurz und zu wertvoll, um sich weiterhin mit so einem Mist aufzuhalten.

Ich überlege auch, ob ich nur Spaß daran habe, eine skurrile Macke auszuleben, aber die Faktenlage spricht dagegen und belegt, dass das Barfußlaufen nun mal die rationale Entscheidung ist, das Schuhetragen hingegen nicht. Sofern Ratio zu leben eine Skurrilität ist, was in vielerlei Hinsicht der Fall zu sein scheint, dann bin ich skurril.

Aber zweifelsfrei ist: Round-the-clock-Barfußlaufen macht Spaß, es fühlt sich phantastisch an, belebt, befreit, ist schlau und überhaupt ... 



 1935
Tja, so sind wir Lehrer, ein völlig ausgeflippte Bande. 

Welche Sozialnormen sind vernünftig? Nach welchen wollen wir leben? Welche Vorbilder geben wir unseren Kindern? Mit welchen Konsequenzen?






29 Mai 2012

Tl,dr-Fassung



Da ich in jüngster Zeit weitgehend unbewusst und spontan meinen barfüßigen Lebensraum mehr und mehr erweitert habe, hielt ich es für eine gute Idee, auf meinem allgemeinen Blog ein allgemeine Erläuterung dazu zu placieren, die in Kürzestform wiedergibt, was hier und im "barefoot book" von Howell steht.

Die Reaktionen (auf's Barfußlaufen, nicht auf das Posting) waren übrigens wie erwartet: 92 % Null; 7,5 % erfreut/positiv/interessiert; 0,5 % schwerstpubertäres Gegnicker.


 (via wiki commons)

13 Mai 2012

Hautnah!



Sorry, dass ich hier so lange nichts mehr geschrieben habe und dass jetzt auch nur ein Link auf meinen Alltags-Blog erfolgt, aber der verlinkte Artikel hat sehr viel mit Barfußlaufen zu tun!